Sprache auswählen

News

USIC-Meisterschaften Langlauf 2023 in Tschechien - Reisebericht Rückreise

BERICHT rückreise AM freitag, 3. FebruAR 2023

Tschechien führte vom 29. Januar bis 3. Februar 2023 in Vrchlabì die USIC-Meisterschaften Langlauf durch. Hier kannst du den Bericht von unserer Rückreise lesen.

Die gestrige Schlusszeremonie machte einem bewusst, wie schnell fünf kuhle und sportliche Tage vorbeiziehen können… Heute steht die Rückreise auf dem Programm. Ander als auf der Hinreise, spulen wir die über 800 Bahnkilometer an einem Stück ab. Fahrplanmässig sollte es möglich sein. Ob es dann auch klappt, steht erst am Abend fest…

Extra für uns Schweizer wird der Frühstücksraum ab 6 Uhr geöffnet. Dies gibt auch unserem Bus-Chauffeur die nötige Stärkung, um uns an den 15 Minuten entfernten Bahnhof Tanvald zu fahren. Während der Chauffeur noch geniesst, beladen wir seinen Bus mit unserem Gepäck. Schliesslich möchten wir um 7 Uhr abfahren und nicht schon die erste Etappe auf der Strasse gefährden. Ohne grössere Probleme und im Schneegestöber erreichen wir den Bahnhof. Verabschiedung auch von Jitka, unserer Übersetzerin.

Unser Zug fährt später pünktlich auf die Minute ab, gondelt gemütlich nach Liberec. Der Zugchef kennt heute sogar unseren Freifahrschein inklusiv seiner Bedeutung. In Liberec stehen uns zehn Minuten für einen Perronwechsel zur Verfügung. Im Gegensatz zum vergangenen Sonntag halten sich die Fahrgastzahlen heute früh in Grenzen. A propos Grenzen: Innert fünf Minuten überschreiten wir gleich zwei Landesgrenzen, erreichen dann ohne Umschweife Zittau in Deutschland. Den Beschaffungsprozess für das Gruppenticket habe ich bereits im zweiten Bericht erwähnt. Immerhin wird für die kurze Fahrt durch Polen nicht noch ein polnisches Ticket verlangt…

Pünktliche Ankunft in Dresden. Umsteigevorgang drei mit Brötchenverpflegung. Pünktliche Abfahrt des Doppelstockzuges. Monitore, welche den tatsächlichen Routenverlauf im Zugswagen abbilden, sind ja nicht immer verlässlich… Doch 30 Minuten nach Dresden werden wir stutzig, da der Zug Kilometerweit von der Route abweicht. Und siehe da: Die DB klärt auf, dass es eine Wendung gibt, um dann über eine andere Schlaufe wieder auf das ursprüngliche Trasse zu gelangen. Da die Ankunft am nächsten Bahnhof gemäss Fahrplan ist, gehen wir von geplanten Bauarbeiten aus.

In Leipzig steht der Umsteigevorgang vier an. Es reicht Curdin gerade noch für einen Besuch im McDonald’s. Leider entspricht das Leipziger-Arbeitstempo nicht dem uns bekannten: Seine bezahlten EUR 12.00 dürfen vom Personal zu Gunsten vom nächsten Weihnachtsapéro (ergibt fünf Glühweine) eingesetzt werden… Ein Tippfehler in meinem Reiseprogramm lotst uns noch in den Wagen 4 statt 5. Der volle Zug und unser Wagenwechsel muss ich hier nicht weiter kommentieren. Die pünktliche Abfahrt vom ICE «Wilder Kaiser» erfreut nur von kurzer Dauer. In einem Vorort steht unsere Fahrt wegen Bauarbeiten für 12 Minuten still. Und ab jetzt zählt der Countdown mit den Verspätungsminuten unweigerlich hoch. Eine Stunde vor Mannheim erreicht mich per WhatsApp die frohe Botschaft, dass die Rheintalstrecke wegen einer Fliegerbombenentschärfung seit 15 Uhr geschlossen ist. Sprich im Raum Baden-Baden muss ein «Schienennotverkehr» benützt werden um nach Basel zu gelangen. Der vorhin angetönte Wagenwechsel hat uns genügt. Mit unserem Gepäck auch noch in einen Bus einsteigen: Nein danke! Wir bleiben also in Mannheim sitzen und fahren nach Stuttgart um über Schaffhausen in die Schweiz einzueisen. Unsere Verspätung ab Mannheim ist nun bereits bei 40 Minuten angelangt. Und weil die Wundertüte noch Platz hat, füllt man noch eine Störung mit einer Umleitung über Worms ein… Der Countdown endet in Stuttgart bei 61 Minuten. Schön für alle, welche den ICE «Wilder Kaiser» dann irgendwann in Innsbruck verlassen dürfen. Wir wechseln das Perron zum fünften Mal. Können gerade Menschen und Gepäck  in den bereitgestellten Zug einladen und sichern uns acht Plätze an bester Lage. Keine 15 Minuten später ist der Zug übervoll, da auch andere Reisende die gleiche Umleitungsroute wählen.

Die Abfahrt um 18.26 Uhr nach Singen und Schaffhausen erfolgt planmässig. Eine Störung an der Fahrbahn zeigt bald darauf eine zweistellige Verspätung an. Verpflegungsmässig war die Fahrt auch nicht auf Speisewagenniveau. Das Angebot reduziert sich auf den verbauten Warenautomaten. 18 Jahre bin ich schon länger und dürfte eigentlich Bier aus dem Automaten kaufen. Jedoch hat gestern der Wind meine Mobile-Telefon-Hülle plötzlich in die Weiten der Skirarena entleert. Gefunden haben wir immerhin zwei von drei Plastikkarten. Jene Karte, welche mir das Tor zum Rothaus-Bier öffnen würde, macht nun aber Winterferien in Tschechien. Glücklicherweise konnte ich meine Mitreisenden von meinem jetzigen Alter überzeugen…

Um halb zehn abends erreichen wir nach mehr als 14 Stunden Zürich. Geschafft! Verabschiedung und individuelle Weiterreisen sind die nächsten Punkte.

Herzlichen Dank allen Teilnehmenden für die grossartige und sportlich erfolgreiche Woche in Tschechien. Dieser Dank richtet sich auch an alle, welche in irgendeiner Form zum Erfolg unseres USIC-Abenteuers beigetragen haben.



Remo Gatti